Faszination Faszien

Das Wort „Faszien“ bedeutet übersetzt „Band“ oder „Bündel“ und lässt dadurch schon erahnen um was es sich handelt: um feine, zähe bindegewebige Fasern.
Jedem, der einmal Fleisch zubereitet hat, sind diese milchig-weißen Häute, die das rohe Steak umhüllen, aufgefallen. Dieses Fasziensystem entsteht als unteilbares Ganzes ungefähr in der zweiten Woche nach der Befruchtung der Eizelle. Im Laufe der embryonalen Entwicklung dehnt es sich aus, faltet sich nach und nach zum Körper eines Menschen auf und bleibt unser ganzes Leben ein zusammenhängendes Netz, das sämtliche Muskeln, Organe, Knochen, und sogar das Gehirn sowie das Rückenmark umhüllt. Es sorgt zum einen für eine Trennung der einzelnen Körperbestandteile, sodass keine Reibung entsteht, zum anderen verbindet es diese aber auch miteinander und ermöglicht so z.B. die Kraftübertragung von einem auf den anderen Muskel. Sie sind für den Stoffwechsel und den Abtransport von Schlacken zuständig. Die Faszien geben dem Körper seine innere und äußere Form, halten ihn beweglich, fest und stabil.

Schmerz entsteht wenn Deine Faszien verkleben und die Form verlieren

Dein Leben formt Deine Faszien. Negative Gedanken, Stress und einseitige Belastungen lassen Dein Faszienkleid enger werden, ausbeulen oder sogar richtig verfilzen. Dadurch verändert sich Deine Körperhaltung und Dein Körper drückt seine „Unzufriedenheit“ z.B. in Form von Rückenschmerzen, Nackenverspannungen oder Kiefergelenksproblemen aus. Nerven, die durch diesen Gewebebereich führen, können gequetscht werden, was zu empfindlichen undefinierbaren Schmerzen führen kann.

Auch mit Veränderung der Flüssigkeitsanteile sowie einem übersäuertem Körpermilieu verändert sich die räumliche Struktur der Faszien. Statt der normalerweise rautenförmigen Anordnung sehen sie jetzt wie ein verknotetes Wollknäuel aus.
Sie wachsen ineinander, verfilzen und beginnen an allen Ecken und Enden miteinander zu verkleben! Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Beweglichkeit der Muskeln zunehmend eingeschränkt wird. Verhärtet sich das Fasziengewebe schließlich, wird das Beugen oder Strecken der Gelenke immer schmerzhafter.

Unsere Emotionen manifestieren sich in unseren Faszien. Wie kann man das verstehen?

Neben gekreuzt verlaufenden Kollagenfasern und Elastin enthalten Faszien viel Wasser, Bindegewebszellen und es befinden sich dort 90 % unserer Nervenzellen. Das Gehirn reagiert auf Sinneseindrücke über den Körper. Bestimmte Bewegungen rufen also bestimmte Reaktionen im Nervensystem hervor. Das heißt, eine Tonusveränderung unserer Muskeln beeinflusst direkt den ganzen Körper. Durch Dehnungen werden Botenstoffe ins Gehirn gesendet die entspannend wirken, so haben gesunde Faszien einen starken ausgleichenden Effekt. Andersherum wurde bewiesen, dass sie sich zusammenziehen wenn sie Stresshormonen ausgesetzt sind. Gleichermaßen verhält es sich auch mit unserer Gemütshaltung.
Jedes Gefühl beeinflusst die Muskulatur ebenso wie die Haltung.

Wenn wir uns erschrecken, lässt es das Gewebe in uns erstarren und verhärten. Ärger beispielsweise zeigt sich in geballten Fäusten und zusammengebissenen Zähnen. Furcht in gestrafften Beuge – und Bauchmuskeln sowie angehaltenem Atem. Liebe und Tränen machen weich. Wenn Emotionen aufsteigen, verhalten wir uns bildlich gesprochen wie die Flut oder wie ein eisiger Strom. Freude drückt sich in leichten Gliedmaßen und einem kreativen Geist aus. Gedanken beeinflussen immer auch das Gewebe im Körper und formen es.

Der Formprozess setzt alle unsere Fähigkeiten ein und integriert sie: Nachahmung, Verlangen, Gefühl, analytische Fähigkeit, Vorstellungskraft, Erinnern und Entwerfen. Die wichtigste Frage die wir uns stellen können, ist nicht die Frage nach dem WARUM, sondern nach dem: „WIE mache ich es“. Auf Dein Leben übertragen bedeutet es: Nimm an was Dir geschieht, und entscheide Dich wie Du darauf reagierst! Und dann konzentriere Dich auf das was Du willst und nicht auf das was Du nicht willst.

Unser Erscheinungsbild und unsere Körperform erzählen eine emotionale Geschichte von unseren Bindungen und Trennungen, von Nähe und Distanz, Annahme und Zurückweisung. Unsere Gestalt spiegelt die Art unserer individuellen Probleme und wie diese auf unseren Organismus wirken. Jede Emotion hat eine körperliche und organische Zuordnung, wenn sie nicht ausgedrückt wird. Durch unterdrückte Emotionen verzerren wir unser Gewebe und wenn dieser Zustand zu lange anhält und unser Gewebe dadurch irritiert ist, bekommt es Probleme und kann Veränderungen durchlaufen, die wir dann irgendwann „Krankheit“ nennen. Faszien sind sozusagen unser Körpergedächtnis und wir sollten wieder lernen zu spüren und zu fühlen.

Die wirksamsten Akupunkturpunkte beeinflussen Faszien und befinden sich oft an Stellen an denen verschiedene Faszien zusammenkommen oder Spannungsfelder im Faszien- und Muskelsystem (Triggerpunkte) sind. So kann  auch ihre regulative Wirkung auf die Psyche und inneren Organe erklärt werden. Auch die Forschungen über den heilenden Effekt von Yoga, das ja stark die Muskeln und Faszien dehnt, wird über diesen Weg noch klarer.

Was kann ich tun, wenn ich mich immer so gestresst fühle?

Stress ist erstmal nur eine Form von Erregung. Wir brauchen diese Erregung um aktiv zu werden, das heißt um uns zum Handeln anzuregen. Findet jedoch keine Entspannung statt, weil wir keinen Weg finden uns auszudrücken, leiden wir. Lerne die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken und darauf WIE Du Dich mit dem was dich stresst verbindest, WIE Du Dich auf andere beziehst, WIE Du diesen Antrieb nutzt. Nichts in unserem Körper geschieht rein zufällig. Es geht immer wieder darum an dem Dialog mit dem Körper teilzunehmen, es geht darum zuzuhören.
Unser Körper zeigt uns den Weg…

Faszienbehandlung versus Massage

die Technik – Faszienarbeit ist keine Massage
Bei einer klassischen Massage wird die Muskulatur mit ausreichend Öl gewalkt und geknetet. Die Hände des Masseurs gleiten relativ zügig und rhythmisch über den Körper. Bei einer Faszienbehandlung wird mit wenig Lotion und langsamen tiefen Techniken gearbeitet. Man benötigt eine gute Grifffestigkeit um das Bindegewebe in einen anderen Spannungszustand zu bringen, es zu dehnen und voneinander zu trennen.

Faszien sind formbar – Muskeln nicht
Das ist wohl der größte Unterschied zur Muskulatur. Ein enger Brustkorb und schmale Schultern können durch Faszienarbeit weiter werden, sich besser ablegen und mehr Platz bekommen. Diese Formveränderung der Strukturen schafft eine Massage nicht.

Bei der Massage kann man wegdösen – bei der Faszienbehandlung nicht
Während man bei einer Massage mit den Gedanken völlig abschweifen kann, wird über die Faszienarbeit durch bewusstes Spüren die Körperwahrnehmung geschult.

Faszien haben Einfluss auf die Statik
Eine Massage ist herrlich wohltuend für Körper, Geist und Seele. Schmerzende Stellen werden berührt und können losgelassen werden. Durch die verbesserte Durchblutung im Gewebe und die Stoffwechselaktivierung können Verspannungen gelöst werden. Durch Faszienbehandlung kommen ebenfalls Stoffwechselprozesse in Gang. Kollagenes Bindegewebe wird umgebaut. Die Faszie wird wieder elastisch und bekommt ihre Spannkraft zurück.

Faszienarbeit ist Netzwerkarbeit
Eine klassische Massage wirkt in der Regel an dem Ort an dem behandelt wird. Massiere ich den Trapeziusmuskel im Nacken, so erhoffe ich dadurch eine Entspannung direkt im Muskel zu bewirken. Bei Anwendung der Faszienmassage weiss ich um die innere Vernetzung und um die besondere Faszienanatomie. So kann eine Behandlung an den Fußsohlen den unteren Rücken geschmeidiger machen oder sogar im Nacken für mehr Beweglichkeit sorgen

• um es „auf den Punkt“ zu bringen:

wenn Du Dich von Deinen Büro- oder Arbeitsverspannungen befreien, die Seele baumeln und Dir etwas Gutes gönnen möchtest, so ist eine Rückenmassage genau das Richtige.
Möchtest Du aktiv an Deiner Haltung oder an alten, verkrusteten Schichten arbeiten und auf lange Sicht Deine Schmerzen wie auch Traumata auf körperlicher wie mentaler Ebene loswerden, so empfehle ich Dir eine Faszienbehandlung

Für Körper, Geist & Seele.

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Massagen
2020-08-30T18:33:01+00:00